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Forderung nach pauschaler Arbeitszeiterhöhung der sächsischen CDU ist rückwärtsgewandt!

Statement von Holger Mann, Sprecher der SPD-Landesgruppe Sachsen und stellv. Sprecher für Bildung und Forschung der SPD-Bundestagsfraktion und Rasha Nasr, stellvertretende Sprecherin für Arbeit und Soziales der SPD-Bundestagsfraktion zum Plädoyer von Michael Kretschmer für längere Arbeitszeiten:
 
„Die erneuerte Forderung nach längeren Arbeitszeiten von Michael Kretschmer zeigt die Rückwärtsgewandtheit der sächsischen CDU. Es ist zynisch, weltfremd und geht an der Realität der Menschen vorbei. Gerade in Ostdeutschland arbeiten die Menschen 50 Stunden pro Jahr mehr, bei geringerer Bezahlung. Mit seinem Vorstoß fällt der CDU-Landesvorsitzende zudem all denen in den Rücken, die gerade in Tarifverträgen gleiche Arbeitszeiten wie ihre Westkollegen erkämpft haben.
 
Was wir benötigen, sind flexible und intelligente Arbeitszeitkonzepte, die eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Gerade bei der Gleichstellung von Mann und Frau am Arbeitsmarkt ist noch viel Luft nach oben. Frauenerwerbsarbeit – gerade unter Alleinerziehenden – stärkt man mit moderner Familienpolitik über bessere KiTa-Betreuung und die Einführung der Kindergrundsicherung.“, fasst Holger Mann zusammen.
 
Rasha Nasr, dazu: “In Europa werden aktuell erfolgreich Arbeitszeitkonzepte getestet, die die positiven Effekte von einer geringeren Arbeitszeit im Gegensatz zur 40-Stundenwoche hervorheben. Generell zeigen die meisten Studien Nutzen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Dies gilt auch für Teilzeitarbeit: Sie bietet zum Beispiel Vorteile in der Produktivität, Flexibilität, spart Kosten, ermöglicht bessere Vereinbarkeit und fördert Leistungsfähigkeit als auch Gesundheit. Im Hinblick auf den demografischen Wandel braucht es bessere Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, eine stärkere Nutzung von Digitalisierung und Automatisierung und eine aktive Integration. Eine aktive Integration bietet die Chance dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die CDU sollte sich daher aufrichtig für eine Integration von Geflüchteten engagieren und diese nicht wiederholt verbal boykottieren.“
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Abschließend erklären die beiden sächsischen Bundestagsabgeordneten: „Ministerpräsident Kretschmer könnte sich mal in Vollzeit darum kümmern, dass vor jeder Klasse ein Lehrer steht, wir bessere Bildung für alle bekommen, wir vor Ort genügend Fachkräfte ausbilden oder gewinnen. Stattdessen spielt er lautstark den Teilzeit-Außenminister, Teilzeit-Bundesarbeitsminister, Teilzeit-Energie – und Agrarminister, lässt aber seine Hausaufgaben als Ministerpräsident in Sachsen unerledigt.“