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Gute Bildung

Gleichwertige Lebensverhältnisse erfordern verbindliche Kooperationen zwischen Bund, Ländern und Kommunen in der Bildung. Bildungspolitik muss zukünftig auch die zweite oder dritte Chance eröffnen, mehr Kompetenzen statt Wissen vermitteln und Menschen gegen Konflikte und Krisen stark machen. Bildungsprojekte werden über Zukunftsperspektiven in unserer Gesellschaft und Wirtschaft entscheiden.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche sollen unabhängig von ihrem Elternhaus gleiche Chancen haben. Diese Chancen erhalten sie durch Bildung in der KiTa und Schule, welche deshalb kostenlos sein müssen. Ganztags-Angebote müssen ausgeweitet werden, sprich es braucht mehr Personal. Die Ausbildung und der Beruf der Erzieher:in und der Sozialpädagog:in muss angemessen bezahlt werden.

Neben der Betreuung in der Schule ist ebenso finanzielle Unterstützung essenziell für Familien, die den Bedarf haben. Die SPD hat ein neues existenzsicherndes und automatisches Kindergeld entwickelt, welches den Kinderfreibetrag ersetzt und nach Familieneinkommen gestaffelt ausgezahlt wird. Der Mindestbetrag liegt bei 250€, der Höchstbetrag liegt mindestens bei 500€ und enthält das sächliche Existenzminimum inkl. Wohnkostenpauschale zusammen mit Bildungs- und Teilhabekosten.

Ausbildung und Studium

Jeder junge Mensch in Deutschland soll das Recht auf einen Ausbildungsplatz haben. Betriebe, die Ausbildungsplätze anbieten, schaffen einerseits attraktive Berufsperspektiven für ihre Lehrlinge, andererseits setzen sie aktiv dem Fachkräftemangel etwas entgegen. Das muss gefördert werden, denn 80% der deutschen Betriebe bilden nicht aus. Die SPD setzt sich deshalb für eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie ein. Betriebe, die nicht ausbilden, zahlen einen Beitrag in einen Fonds, dessen Inhalt schließlich Azubis und deren Betrieben zugute kommt.

In Berufen der Gesundheit, Pflege und Erziehung sollen die vollschulischen Ausbildungen dual ausgerichtet werden, wodurch sie kostenfrei werden und die Auszubildenden eine Vergütung bekommen.

Genauso wie KiTa-Kinder und Schüler:innen sollten auch Auszubildende und Studierende unabhängig vom Elternhaus gleiche Chancen haben. Durch die Ausweitung der Mindestausbildungsvergütung und des Förderanspruchs auf BAföG, durch das neue Kindergeld und durch eine schrittweise Rückkehr zum BAföG-Vollzuschuss wollen wir das möglich machen.

Wer nach der Schulzeit ein Freiwilliges Jahr einlegen will, scheitert oft ebenfalls an finanziellen Hürden. Für Freiwilligendienstleister:innen sollte es deshalb ein bundesweit einheitliches Freiwilligengeld geben, das zusätzlich zum neuen Kindergeld ausgezahlt wird.

Wohnen ist nicht nur für Erwachsene teurer geworden. Oft sind es zuerst Azubis und Studierende, die ihre Miete nicht stemmen können und deshalb in ihrer Standortwahl eingeschränkt sind. Das soll so nicht sein. Ein breites und bezahlbares Angebot an Wohnheimplätzen ermöglicht jungen Menschen ein lebenswertes und erschwingliches Zuhause zu finden. Sie sollen deshalb ausgebaut werden.
Ebenso will es die SPD das Jugendwohnen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe bis zum 27. Geburtstag ermöglichen.

Betriebliche Mitbestimmung ist ein wichtiger Bestandteil für eine gute Zusammenarbeit und die Wahrung von Arbeitnehmer:innenrechten. Das Vertretungsrecht der Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) soll deshalb auf alle Beschäftigten in Ausbildung ausgeweitet werden. Die Gründung einer JAV soll erleichtert werden.

Lebenslange und berufsbegleitende Weiterbildung

Durch den digitalen Wandel sowie den sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaftsordnung fallen über kurz oder lang Berufsbilder weg oder verändern sich sehr stark. Für uns als Gesellschaft kann es nicht der Anspruch sein, die Menschen zurückzulassen, die in solchen Branchen arbeiten. Wir müssen unser Augenmerk auf (lebenslange) Weiterbildung legen. Bildung ist nicht nur etwas für Kinder und Jugendliche, sondern für alle.

Bei Arbeitslosigkeit soll es nach drei Monaten einen Anspruch auf Qualifizierung geben. Die Bundesagentur für Arbeit soll dabei ein individuelles und hochwertiges Beratungsangebot gewährleisten.
Es soll ein Recht geschaffen werden, auch mit 40plus noch einen ganz neuen Beruf erlernen zu dürfen.

Das Recht auf Weiterbildung oder Umorientierung soll es nicht nur bei Arbeitslosigkeit geben. Die SPD möchte ein Modell der geförderten Bildungszeit bzw. Bildungsteilzeit ermöglichen, sodass Erwerbstätige zur Weiterbildung Arbeitsstunden reduzieren oder sich freistellen lassen können. Lohneinbußen sollen hier kompensiert werden können.

Bei betrieblichen Umstrukturierungen oder unvermeidbaren Betriebsschließungen sollen Beschäftigtentransfers gefördert werden. Ebenso soll ein Transformations-Kurzarbeitergeld diejenigen unterstützen, die sich durch Schließungen komplett neu orientieren müssen.

Neben dem bekannten BAföG für Schüler:innen, Auszubildende und Studierende soll es ein Neustart-BAföG geben, welches im Erwachsenenalter beantragt werden kann.

Digitale Bildung

Durch Corona wurde digitales Lernen unvermeidbar. Die Pandemie hat immense Defizite in der Ausstattung und Ausgestaltung von Lernvermittlung gezeigt. Diese gilt es auszugleichen.

Jedem Schüler und jeder Schülerin sollte ein Endgerät mit Internetzugang zur Verfügung stehen. Für Unterrichtsinhalte braucht es Open-Source-Plattformen, wo länderübergreifend Lehrmaterial und Konzepte gesammelt sein sollen.

Medienkompetenz ist heute unverzichtbar. Mit der digitalen Ausstattung soll auch die Nutzungskompetenz von Schüler:innen und Lehrer:innen gestärkt werden. Ebenso gehören Volkshochschulen zum Förderprogramm, die Angebote für diejenigen schaffen, die nicht mehr zur Schule gehen.