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Experten einig: Pharmaziestudium in Leipzig erhalten

Mann: „Staatsregierung kürzt sich Apothekermangel herbei.“

 

Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt:

 

Der Ausschuss für Wissenschaft und Hochschule, Kultur und Medien des Sächsischen Landtags hat heute zum Antrag der SPD-Fraktion ‚Schließung des Pharmazeutischen Instituts der Universität Leipzig abwenden – pharmazeutische Versorgung sicherstellen‘ eine Öffentliche Anhörung abgehalten.

Die angehörten Experten waren sich einig: Sachsen organisiert sich das nächste Fachkräfte-Problem, wenn das Pharmazeutische Institut der Universität Leipzig geschlossen wird. Denn eine hohe Übereinstimmung zwischen Studienstandort, Studienwahl und späterer Berufstätigkeit ist klar erkennbar. D.h.: Werden in Sachsen keine Pharmazeuten und Apotheker ausgebildet, werden sie uns schon bald fehlen.

Sowohl die Vertreterin des Sächsischen Apothekerverbandes e.V. (Monika Koch), als auch der Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer (Friedemann Schmidt) haben deutlich gemacht, dass es einen steigenden Ausbildungsbedarf gibt. Schon heute schneidet Sachsen bei der Apothekendichte im Bundesländervergleich unterdurchschnittlich ab: Hier belegt der Freistaat nur Rang 15 bei ca. 4.154 Einwohnern pro Apotheke. Bis zum Jahr 2022 werden laut Apothekerverband rund 1.500 Apotheker und zusätzlich ca. 800 Pharma-Ingenieure in Rente gehen. Davon könnten derzeit höchstens 450 mit sächsischen Kapazitäten ausgeglichen werden. Auch wenn noch 450 Absolventen aus Halle gewonnen werden könnten, kann der Mangel nicht behoben werden.

Die Schließung des Pharmazeutischen Institutes der Universität Leipzig wäre eine bittere Pille, die sich langfristig als schleichendes Gift erweisen wird. Schwarzgelb sollte daher das Pharmazeutische Institut erhalten, um die Apothekerausbildung in Sachsen abzusichern. Die dafür erforderlichen zwei Millionen Euro im Jahr Wert sind gut angelegtes Geld. Bleibt die Staatsregierung jedoch bei ihren Kürzungsplänen, kürzt sie sich den Apothekermangel herbei.“

Den Antrag der SPD-Fraktion „Schließung des Pharmazeutischen Instituts der Universität Leipzig abwenden – pharmazeutische Versorgung sicherstellen“ (Drucksache 5/8527) finden sie hier.

Die Antwort der Landesregierung auf den Antrag des SPD Landtagsfraktion finden sie hier