Top Hauptmenü

Mann: „Schwarz-Gelbe Stellenkürzungen provozieren weiteres Fächersterben“

Faktische Abwicklung der Theaterwissenschaft und Klassischen Archäologie schwächen kultur- und geisteswissenschaftlich geprägte Universität Leipzig

 

Zu den heute benannten Kürzungen von 24 Stellen an der Universität Leipzig im Jahr 2014 erklärt Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:

 

„Nunmehr bekommen die nächsten Stellenkürzungen ein Gesicht und verdeutlichen: Der von Schwarz-Gelb verordnete Stellenabbau – von 1042 Stellen bis 2020 – ist in Zeiten von Studierendenrekorden kontraproduktiv und hat ein Fächersterben zur Folge.

 

Nach der Pharmazie trifft es erneut zwei Bereiche, welche im Freistaat nur noch an der Universität Leipzig gelehrt werden. Von einer ‚abgestimmten Fächerplanung‘, wie im Hochschulentwicklungsplan angekündigt, kann kaum die Rede sein. So verschwindet mit der Theaterwissenschaft in Leipzig der letzte Studiengang in den neuen Ländern.

Dieses Sterben von ‚Kleinen Fächern‘ wird von der Staatsregierung offensichtlich bewusst in Kauf genommen. Ministerpräsident Tillich scheint dabei egal, dass der gerade von ihm und Wissenschaftsministerin von Schorlemer verhandelte schwarz-rote Koalitionsvertrag im Bund eine Stärkung der Geistes-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften vorsieht.

Die angekündigten Struktureinschnitte hinterlassen im Antikenmuseum als auch im – gerade erst mit Steuermitteln an die Universität Leipzig eingegliederten – Tanzarchiv kaum noch nutzbare Forschungsinfrastruktur. Hiermit konterkariert man zudem die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur aktiven Integration von Sammlungen in den Lehr- und Forschungsalltag. Der Universität wie auch der Stadt Leipzig gehen also im doppelten Sinne attraktive Kultur- und Studienangebote verloren.“

 

Hintergrund:

Der Wissenschaftsstandort Leipzig trägt in den Jahren 2013-15 mehr als 42 Prozent des von CDU-FDP beschlossenen landesweiten Stellenabbaus. Dabei sind von den 2010 beschlossenen Stellenkürzungen in Höhe von 1042 Stellen bis 2020 insgesamt 837 noch gar nicht auf die einzelnen Hochschulen verteilt.