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Zweijähriger Rhythmus und Ausfallschutz für Tag der Sachsen gute Ansätze

Zur am Freitag vorgelegten Kommissionsempfehlung „Zukunft Tag der Sachsen“ erklärt Holger Mann, MdB:

„Dass sich der Freistaat mehr als 30 Jahre nach dem ersten Tag der Sachsen auf den Weg gemacht hat, die Veranstaltung neu zu konzipieren, begrüße ich ausdrücklich. Denn der Tag der Sachsen ist vom Ereignis zur Stiftung von Gemeinsinn und Schau der kulturellen Vielfalt über die Jahre zum leidlichen großen Trink- und Essgelage mutiert. Selten gab es zuletzt vor den Kuratoriumsentscheidungen noch mehr als eine Gemeinde, die den erheblichen Aufwand betreiben wollte, das Event überhaupt auszurichten. Auch für zu viele Vereine stellte die Absicherung der drei Tage im Spätsommer – ob der ins Alter kommenden Ehrenamtlichen – eine wachsende Herausforderung dar.

Die von der Expertenkommission gemachten Empfehlungen, auf einen zweijährigen Turnus umzustellen und die regionale Prägung durch einen überregionalen Themen-Schwerpunkt zu ergänzen, erscheinen mit Blick auf die in den letzten Jahren sinkenden Besucherzahlen deswegen nur folgerichtig. Die zudem vorgeschlagene „Ausfallversicherung“ für die Kommunen und Vereine wäre angesichts der jüngsten Pandemieerfahrung, aber auch zurückliegender Naturkatastrophen eine sinnvolle Risikovorsorge. Diese und weitere Vorschläge könnten dazu beitragen, dass es in den kommenden Jahren wieder mehr als eine Bewerbung um die Ausrichtung des Tages der Sachsen gibt.“

Kritisch bewertet Mann dabei jedoch die noch fehlenden Vorschläge, um auch jüngeres Publikum zum Tag der Sachsen zu ziehen. Insbesondere das Traditionsmatch des FC Landtag gegen den Beamtenbund brauche eine Frischzellenkur. Auch der jährliche Empfang des Landtagspräsidenten zur Eröffnung weise einen deutlich zu hohen Altersdurchschnitt auf. „Hier ließen sich mit Trendsportarten, zeitgemäßen Events oder gar offenen Diskussionsformaten sicherlich mehr junge Menschen anziehen“, so Mann abschließend.

 

Hintergrund:

Der Tag der Sachsen – das nach eigenen Angaben größte Volks- und Heimatfest in Sachsens – war in den letzten zwei Jahren durch die Pandemie ausgefallen. Dieses Jahr sollte es wieder stattfinden, aber der Stadtrat des Ausrichtungsortes Frankenberg entschied sich am 19. Januar dagegen. Das Kuratorium Tag der Sachsen hatte daraufhin eine wissenschaftliche Evaluierung  beauftragt, um das Konzept weiterzuentwickeln.

 

Quellen:

https://www.tagdersachsen2022.de/

https://www.tds.sachsen.de/tag-der-sachsen-in-zahlen-3903.html

https://www.blick.de/mittelsachsen/paukenschlag-entscheidung-ueber-tag-der-sachsen-in-frankenberg-gefallen-artikel11945723