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Wirtschafts- und Unternehmenstour 2020 – Rückblick auf die ersten beiden Tage

Am Dienstag bin ich in meine diesjährige Wirtschafts- und Unternehmenstour gestartet und war einen Tag lang zunächst im Plagwitzer SpinLab-Gebäude zu Gast. Hier hat sich in den letzten Jahren die Leipziger Startup-Szene etabliert zwischen Galerien und Zentren für moderne Kunst und Tanz. Schon oft war ich in diesen Gebäuden der alten Spinnerei unterwegs, aber ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie viel Innovation und Kreativität hier in Plagwitz entsteht.  So auch in den Unternehmen, mit denen ich mich gestern traf. Zu Beginn sprach ich mit den GründerInnen von Vesputi. Das Startup möchte eine diverse Mobilitätsplattform anbieten, auf der Straßenbahnhaltestellen, Parkplätze und Fahrradständer zu finden sind – ganz im Sinne der nachhaltigen Mobilität.  Dafür haben sie bereits eine App zusammen mit den Stadtwerken von Halle entwickelt, die ich mir ansehen konnte.

Darauf folgte ein Gespräch mit Dr. Eric Weber, dem Geschäftsführer des SpinLab Leipzig, über die Zukunft des Plagwitzer Projekts. Das Ganze haben wir für die 4. Folge meines Podcasts „JEDERMANNS audio“ vertont, die voraussichtlich zum Ende der Woche erscheinen wird. Über die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen sprach ich daraufhin mit dem Startup we-do.ai. Was für viele wie ferne Zukunftsmusik klingt, kann sich jetzt schon in den meisten Branchen durch zum Beispiel Chatbots umsetzen lassen. KI sind in diesem Zusammenhang für die Beantwortung von Fragen der KundInnen an Unternehmen zuständig. Meine letzte Station war das Unternehmen FlyNex.io, welches durch Software-Entwicklungen Konzerne und Unternehmen bei der Durchführung und Analyse von Drohnenflügen unterstützt. Besonders wichtig sind diese Drohnen nicht wie in Dubai als zukünftige Transportmittel, sondern vor allem für die Gewinnung von Bild- und Vermessungsdaten im Bau- oder Energiegewerbe.

Am gestrigen zweiten Tag meiner Besuchs- und Gesprächstour habe ich zusammen mit dem Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion Christopher Zenker die ZAROF. GmbH in Zentrum-West besucht.  ZAROF steht für „Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung“ und wurde vor 25 Jahren von Absolvent*innen der Handelshochschule Leipzig gegründet. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, akademische Fachkräfte, Unternehmen, Organisationen sowie Regionen in einem großen Netzwerk zusammenzubringen und dadurch für alle Beteiligten gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Besonders interessiert mich das Projekt „quer denken – zwischen Wirtschaft und Hochschule“, das seit 2016 Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften mit Unternehmen aus dem ländlichen Raum in Kontakt bringt. Geisteswissenschaftler*innen profitieren von ersten Praxiserfahrungen im Rahmen von Kooperationsprojekten mit Unternehmen, während Letztere qualifizierte Fachkräfte für Querschnittsaufgaben gewinnen. „Quer denken“ unterstützt die Studierenden und Unternehmen durch verschiedene Foren und Workshops, z.B. in Projekt-Management, Online-Marketing oder der Gewinnung von Mitarbeiter*innen über Online-Job-Plattformen. Solche Initiativen zeigen: Stadt und Land widersprechen sich nicht. Es braucht Kommunikation, Kompromissbereitschaft und kreative Ideen, um letztendlich die gesamte Region voranzubringen!

 

Hintergrund: In diesem Jahr findet bereits meine dritte Wirtschafts- und Unternehmenstour durch Leipzig statt. Auf dem Programm der zweiwöchigen Tour stehen in diesem Jahr insbesondere lokale StartUps sowie klein- und mittelständische Unternehmen aus den Bereichen digitale Dienstleistungen und innovative Technologien sowie Gründerinitiativen in Leipzig. Ich erhoffe mir von den Besuchen ein besseres Bild von der aktuellen Situation der Gründerszene in Leipzig zu bekommen und möchte mich darüber hinaus über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die lokale Wirtschaft informieren. In den Gesprächen möchte ich erfahren, welche Erfahrungen die Unternehmen machen und an welchen Stellen wir politische Rahmenbedingungen verändern müssen, damit mehr Unterstützung ankommt.