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Studierendenproteste machen nur Spitze des Eisberges sichtbar. Erste Auswirkungen der Stellenkürzungen im Hochschulbereich spürbar.

Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt anlässlich der jüngsten Studierendenproteste bezüglich der Hochschulentwicklungsplanung: „Die aktuellen Proteste der Studierenden sind wichtiger denn je, um eine öffentliche Debatte zur Hochschulentwicklungsplanung zu initiieren: Es kann nicht sein, dass die Staatsregierung im Sommerloch verschwindet und die Hochschulen im vorauseilenden Gehorsam den Stellenabbau angehen oder die Abwicklung von Instituten vorbereiten.

An einigen Stellen, beispielsweise am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Leipzig oder an der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften der TU Dresden, wird bereits jetzt die Spitze des Eisberges sichtbar. In den kommenden Monaten werden sicherlich noch weitere Hilfeschreie folgen, da 300 Stellen bis zum Jahr 2015 und 1.000 Stellen bis 2020 nicht ohne weiteres aus dem System zu schwitzen sind. Diese unnötigen Stellenstreichungen gehen mit herben Einschnitten in der Wissenschaftslandschaft einher.

 

Ministerin von Schorlemer sollte das noch vorhandene Zeitfenster zum Handeln nutzen und die Hochschulentwicklungsplanung korrigieren. Die Stellen müssen im Wissenschaftssystem bleiben, um die Qualität in Forschung und Lehre sichern zu können und den zu erwartenden Andrang von Studierenden zu bewältigen. Außerdem sollte die Öffentlichkeit darüber in Kenntnis gesetzt werden, welche weiteren Schritte bis wann geplant sind. Die Mitglieder der Hochschulen haben ein Anrecht auf eine Beteiligung am Entscheidungsprozess und dürfen nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden oder dann Ende des Jahres unter Zeitdruck gesetzt werden.“