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Studienanfängerzahl auf Rekordhoch – Staatsregierung auf dem Holzpfad

Mann: „Hochschulentwicklungsplanung endlich Realitäten anpassen – Stellenkürzungen aussetzen!“

Anlässlich der heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten bundesweiten Studienanfänger/innenzahlen erklärt Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:

„Die Staatsregierung ist mit ihrem gebetsmühlenartigen Vortragen angeblich zurückgehender Studierendenzahlen nun endgültig von der Realität eingeholt worden. Während das SMWK noch im Oktober 2010 von nur noch 95.000 Studierenden in 2011 ausging, werden dieses Jahr über 110.000 Studierende – und damit ein Rekordhoch – an sächsischen Hochschulen eingeschrieben sein. Ich fordere Schwarz-Gelb auf, endlich zur Kenntnis zu nehmen, dass die Studierendenzahlen in Deutschland auf Grund höherer Übergangsquoten auch mittelfristig steigen werden.

Die SPD-Landtagsfraktion besteht seit Langem darauf, die geplanten Stellenstreichungen bis mindestens 2015 auszusetzen! Zudem müssen die Hochschulpaktmittel (13.000 Euro Bundesmittel pro Studienplatz) endlich in voller Höhe bei den Hochschulen ankommen, anstatt zu 60 Prozent in Töpfen des SMF zu versickern. Wir fordern die Staatsregierung auf, sich der Initiative „Hochschulpakt Plus“ der SPD-Länder anzuschließen, um weitere Bundesmittel nach Sachsen zu holen.

Die Staatsregierung ist gefordert, tragfähige Konzepte bei der Hochschulentwicklungsplanung vorzulegen. Die nächste Chance bietet sich morgen (24.11.) im Plenum des Landtages. Im TOP 5 wird der Antrag der SPD-Fraktion „Planungssicherheit für die sächsischen Hochschulen herstellen“ (Drs. 5/7462) behandelt.“

Die Meldung des Statistischen Bundesamtes ist unter http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2011/11/PD11__433__213,templateId=renderPrint.psml abrufbar.

Hintergrund:
Das statistische Bundesamt hat für Sachsen in diesem Jahr 21033 (2010: 20269)
Neuimmatrikulationen erhoben. Die Zunahme der Studierendenzahlen in Sachsen liegt mit 3,8 %
zwar deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 16,0 %, bildet aber in absoluten Zahlen dennoch ein Allzeithoch. Insbesondere die Universitäten in Sachsen konnten die Zahl der Studienanfänger/innen im Vergleich zum Vorjahr steigern, hingegen sanken die Zahlen bei den Fachhochschulen leicht.
Jedoch sind auch diese Tendenzen erklärbar: Ursache ist die Hochschulpolitik der schwarz-gelben Koalition. Wer Debatten um Standortschließungen auslöst, die Anzahl an Studienplätzen, insbesondere an den großen Fachhochschulen und Universitäten limitiert und nicht in die Verbesserung der Betreuungsrelation investiert, muss sich nicht wundern, wenn der Freistaat nicht
im erhofften Maße vom Studierendenansturm profitiert. Die Zahl der Bewerbungen hat gezeigt, dass die sächsischen Hochschulen attraktiv sind, jedoch muss man die Hochschulen auch entsprechend ausstatten, damit sie ihren Aufgaben in Lehre und Forschung gerecht werden können.
Gänzliches Versagen und Ratlosigkeit muss man Schwarz-Gelb bei neuen Strategien zum Gewinnen weiblicher Studienanfängerinnen vorwerfen. Während in Sachsen der Anteil der weiblichen Studienanfängerinnen um 1,8 % sinkt, steigt er deutschlandweit um 9,2 %.