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„Schwarz-Gelb muss mittelfristige Planung bei der Hochschulentwicklung korrigieren!“ Demografische Dividende strategisch nutzen, um Fachkräftebedarf zu kompensieren

Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zur öffentlichen Anhörung zum Themenkomplex ‚Hochschulentwicklungsplanung‘ im Sächsischen Landtag: „Die Sachverständigen der heutigen Anhörung zum Themenkomplex ‚Hochschulentwicklungsplanung’ haben übereinstimmend erläutert, dass die Investitionen in den Bereich von Lehre und Forschung unserer Zukunftssicherung dienen und der bislang eingeschlagene Weg der Staatsregierung falsch ist. CDU und FDP wollen mehr als 1.000 Stellen streichen. Damit wird das Ziel einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Hochschulpolitik untergraben. Wir stehen derzeit vor der Herausforderung, einen durch die demografische Entwicklung bedingten Fachkräftebedarf decken zu müssen. Hier können und müssen unsere Hochschulen einen wichtigen Beitrag leisten. Professor Dr. Thomas Lenk, Prorektor für Entwicklung und Transfer der Universität Leipzig, formulierte treffend: ‚Aktive Zukunftsvorsorge ist etwas anderes als kaputt zu sparen‘.

Zentraler Punkt der Anhörung war die kritische Beleuchtung von Mehrfach- und Doppelangeboten, die derzeit an den Hochschulen vorgehalten werden. Die Gutachter haben aufgezeigt, dass es offensichtlich eine Diskrepanz zwischen den MINT-Fächern und den Fächern der Sozial- und Geisteswissenschaften gibt. Sachsen hält derzeit deutlich über dem Bundesdurchschnitt Angebote im Bereich der Ingenieurswissenschaft vor. Diese Mehrfachangebote gilt es in Zukunft klarer zu strukturieren. Ebenso muss die Diskrepanz bei der Betreuungsrelation künftig geringer werden, d. h. entsprechend Personal für die Geistes- und Sozialwissenschaften vorzuhalten.“

In Hinblick auf weitere Schritte zur Qualitätssicherung an Hochschulen ermunterten die Gutachterinnen und Gutachter zur Schaffung förderlicher Rahmenbedingung und Nutzung verschiedener Instrumente, die dem jeweiligen Ziel gerecht sind. In diesem Zusammenhang wurde die Kürzung der Tutorienmittel um 50 Prozent kritisiert und eine nachhaltige Förderung des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen mit wissenschaftlicher Untersetzung empfohlen.

Die SPD-Fraktion sieht sich nach der Anhörung in den vorgeschlagenen Punkten bestätigt. Mann abschließend: „Die Schaffung von Teilzeitangeboten und Weiterbildungsangeboten muss in der künftigen Hochschulentwicklung Priorität gewinnen, aber auch die Festschreibung externer und interner Qualitätssicherungsinstrumente.
Die Einführung einer outputorientierten – beispielsweise am Studienerfolg oder der Forschungsleisung bemessenen – finanziellen Steuerung erscheint ebenso geboten, wie Sicherheit für Studierende und Hochschule durch verlässliche mehrjährige Zusagen. Die Staatsregierung muss sich fragen, ob sie weiterhin Überangebote in weniger nachgefragten Studiengängen finanziert oder vermehrt Gelder in die gut besuchten und günstigeren Studiengänge der Geistes- und Sozialwissenschaften investiert.“