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Redebeitrag zur Debatte um die Zukunft der Siemens-Standorte in Sachsen

Gestern diskutieren wir im Plenum auch über die Zukunft der Siemens-Standorte in Sachsen. Nachfolgend mein Debattenbeitrag für Leipzig und die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag dazu zum Nachlesen (es gilt das gesprochene Wort):

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin,

Kolleginnen und Kollegen,

der Fokus der Plenardebatte lag bisher stark auf der Zukunft des Standortes in Görlitz. Deshalb will ich den Blick einmal näher auf den Standort in Leipzig-Plagwitz richten.

Denn die Situation hier ist wahrlich besonders: Das Werk ist profitabel, hat volle Auftragsbücher! So wurde, während andere Werke temporär schlossen, in Leipzig durchgearbeitet.

Im Kerngeschäft des Leipziger Werkes – den Industriedienstleistungen – gibt es auch kein strukturelles Problem wie in der Kraftwerkssparte. Das alte Konzept des Siemens-Vorstandes war das profitable Werk zu verlegen. Ein paradigmatisches Beispiel für die verlängerte Werkbank.

Leipzig zeigt aber noch mehr: Hier haben die Beschäftigten, zusammen mit der IG Metall – unterstützt von der lokalen Wirtschaftsförderung und SMWA – ein Alternativkonzept erstellt, das auch eine Perspektive weit über die Dekade schafft.

Unbefriedigend an den bisherigen Aussagen des Siemens-Vorstandes ist deshalb, dass dieses Alternativkonzept nicht geprüft wurde, so wie es im Eckpunktekonzept steht. Das ist aus unserer Sicht aber nötig. Die Werker in Leipzig Plagwitz sind mit dem Herzen Siemensianer. Das Mindeste, was das Management ihnen und dem Konzern schuldet, ist diese Option ernsthaft zu prüfen. Dies würde – sollte man danach weiter an einem Verkauf festhalten – auch eine Grundlage für eine nachhaltige Zukunft in neuen Händen schaffen.

Im derzeitigen Zeitplan aber scheint dies nicht realistisch. Schon bis September sollen alle betrieblichen Regelungen mit den gerade erst bestimmten Verhandlungsführern an den einzelnen Standorten abgeschlossen sein.

Das und Äußerungen von Restrukturierung vor Verkauf nähren Zweifel in der Belegschaft, ob hier noch die Verantwortlichkeit der Konzernleitung wahrgenommen und eine nachhaltige Lösung gesucht wird.

Das ist so nicht akzeptabel und sollte bei aller berechtigten Freude über die eingetretene Entwicklung und den damit verbundenen Dank an die Mitwirkenden von uns allen selbstbewusst eingefordert werden.

Vielen Dank.“

 

Den Redebeitrag zum Nachhören und Nachschauen gibt es hier.