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Mehr LehrerInnen braucht das Land. Zu den Ergebnissen der Anfrage zur Situation der Schulen in Leipzig.

Mit der Kleinen Anfrage 5/10925 vom Januar 2013 hat Holger Mann die Situation und Entwicklung der Unterrichtsversorgung, des Lehrpersonals und der SchülerInnen an den Leipziger Schulen zwischen 2010 und 2013 bei der Sächsischen Staatsregierung erfragt. Anlass bot die Vermutung, dass sich – trotz anders lautender politischer Verlautbarungen – die seit geraumer Zeit von der Landesregierung betriebene Sparpolitik zunehmend negativ auf die Unterrichtssituation an sächsischen Schulen auswirkt und damit langfristig weite gesellschaftliche Bereiche beeinträchtigt.

In Downloadbereich finden Sie eine ausführliche Auswertung der Ergebnisse aus der Antwort der Landesregierung. Zusammenfassend lässt sich folgendes feststellen:

  • Die Klassengrößen nehmen in allen Schularten in Leipzig zu oder bleiben bestenfalls konstant.
  • Das Betreuungsverhältnis verschlechtert sich damit am Gymnasium und insbesondere in den Mittelschulen erheblich.
  • Die Vollzeitäquivalente (VZÄ) sind zwar in den vergangenen Jahren angestiegen, nur entspricht das in keiner Weise dem Anstieg der Schülerzahl.
  • Der Stundenausfall und die – nicht fachgerecht – vertretenen Stunden nehmen an den Mittelschulen und Gymnasien weiter zu. Einzige erfreuliche Ausnahme sind die Grundschulen, was aber auf eine erhebliche Zahl an Abordnungen und absolut notwendige Neueinstellungen in Folge von  Klassenneubildungen/ Schuleröffnungen zurückzuführen sein dürfte.
  • Die Zahl der Abordnungen ist enorm hoch. So unterrichten an mehr als vier von fünf Grundschulen abgeordnete Lehrer.

Das alles zeigt, die Reserven an Lehrkräften im Schuldienst sind verbraucht. Hier werden mit beträchtlichem Aufwand Löcher gestopft, die auf Kosten der Qualität von Bildung und damit der Zukunftschancen der Kinder gehen; von der Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse für die Lehrer ganz zu schweigen. Die Ergebnisse lassen sich so nicht auf ganz Sachsen verallgemeinern, schon allein, weil Leipzig attraktiv ist, vor Ort an der Universität Leipzig Lehrer ausgebildet werden und die Wege kurz sind. Es darf daher vermutet werden, dass sich die Chancen für Lehrernachwuchs in den ländlichen Regionen um Leipzig in Zukunft noch schwieriger darstellt. Umso mehr zeigen die Ergebnisse, dass wir in Sachsen mehr Lehrer und wirkliche Reformen brauchen.

Die im Downloaddokument zusammengetragenen statistischen Daten, lassen die Tendenzen der letzten drei Schuljahre nachvollziehen. Die in weiten Teilen negative Entwicklung an Leipziger Schulen wird hieraus deutlich. Das unterstreicht was die SPD-Fraktion seit langem politisch kritisiert und warum sie im Sächsischen Landtag darauf drängt mit entschiedenen Maßnahmen dem LehrerInnenmangel zu begegnen.