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LehrerInnen-Streik sollte Schwarz-Gelb zum(ver)handeln bringen

Mann: „Forderungen nach Demografie-Tarifvertrag berechtigt und sinnvoll“


Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt anlässlich des Warnstreiks der Lehrerinnen und Lehrer im gesamten Freistaat und zu den Protesten in Leipzig am dortigen Volkshaus:

„Mehr als 1000 Lehrer vor dem Volkshaus Leipzig und viele mehr in Stadt und Land senden heute erneut ein deutliches Signal nach Dresden. Die Höhergruppierung der GrundschullehrerInnen allein reicht nicht aus, um dem schon jetzt wachsenden Stundenausfall zu begegnen.“

Mann: „Sachsen darf jetzt keine LehrerInnen mehr ziehen lassen, sonst werden diese in zwei Jahren – wenn Sachsen 1200 Neueinstellungen benötigt – für den Unterricht fehlen. Deshalb ist ein Demografie-Tarifvertrag, wie ihn GEW und DBB fordern, angemessen und sinnvoll. Die CDU-FDP-Landesregierung sollte sich deshalb schnellstens an den Verhandlungstisch setzen. Sachsen kann und muss jetzt wenigstens die Zahl der in Pension gehenden LehrerInnen ausgleichen, sonst steuert der Freistaat planvoll auf noch höhere Ausfallquoten in den Schulen zu. Die SPD-Fraktion fordert in der aktuellen Haushaltsrunde deshalb 77 Millionen mehr, um Lehrkräfte besser bezahlen und einstellen zu können.“

Hintergrund:

Die Schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Eva-Maria Stange (SPD) hat in ihrer Kleinen Anfrage bestätigt bekommen, dass dieses Jahr 255 Lehrkräfte mehr den Schuldienst verlassen, als eingestellt werden. Die zwei Universitäten Leipzig und Dresden haben gerade erst begonnen ihre Kapazitäten von ca. 900 auf 1200 LehramtsstudentInnen auszubauen. In Sachsen werden somit die nächsten vier Jahre maximal 900 Referendare die Hochschulen verlassen, die Anwerbung von Lehrern aus anderen Bundesländern wird bei dem aktuellen Lohnniveau kaum möglich sein. Die Pensionierungszahlen der Lehrer werden aber schon 2015 bei 1500 LehrerInnen liegen. Wenn jetzt kein Einstellungskorridor geschaffen wird, werden dann also noch mehr LehrerInnen in den Schulen fehlen.