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In Sachsen erstmals über 100.000 Beschäftigte in FuE-Unternehmen

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Mann: „Region Leipzig braucht mehr Forschungsstrukturen für Aufholprozess“

Zu den heute vom Institut EuroNorm GmbH vorgestellten Ergebnissen erklärt Holger Mann, Leipziger Abgeordneter und Sprecher für Technologie und EU-Förderpolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:

„Die positive Entwicklung von forschenden und entwickelnden Unternehmen setzt sich fort. Die Studie bestätigt erneut, dass Innovation der stärkste Motor für Wachstum und Beschäftigung in Sachsen ist. Besonders erfreulich ist, dass KMUs sowohl Umsatz als auch Export überproportional gegenüber Großunternehmen steigern konnten. Das zeigt, welche Potentiale in Sachsen noch zu heben sind.

Neben der insgesamt positiven Bilanz – gerade im Vergleich zu anderen neuen Bundesländern – bleibt die Anzahl der forschenden und entwickelnden Unternehmen mit 1.123 zu gering und sind insbesondere die regionalen Unterschiede zu groß.

Dass die Region Leipzig trotz größter Wachstumsdynamik mit nur 11,8 % beim Personal und knapp 12,2 % (170 Millionen Euro) beim FuE-Aufwand weiterhin deutlich hinter den zwei anderen sächsischen Regionen herhinkt, zeigt wie schwer die Hypothek wiegt. Hier müssen Förder- und Strukturentscheidungen Ausgleich schaffen.

Die Studie weist eine überproportionale Zunahme von Forschung und Entwicklung im Dienstleistungssektor aus. Sich diesem Sektor in Zukunft stärker als bisher zu widmen, kann neue Potentiale erschließen und gerade in der Region Leipzig zu einem Aufholprozess führen.“

 

Hintergrund

Die Region Leipzig verfügt seit Jahren über erschwerte Wettbewerbsbedingungen, weil niedrigere EU-Fördersätze, das Fehlen einer Technischen Universität verbunden mit einer unterdurchschnittlichen Personalausstattung an der HTWK oder auch der geringere Anteil verarbeitenden Gewerbes der Unternehmensstruktur Forschung und Entwicklung erschweren.

 

Zitate aus der EuroNorm-Studie:

„Kleine und mittlere Unternehmen konnten ihre Gesamtbeschäftigung, ihren Umsatz und ihr Exportvolumen zwischen 2012 und 2014 sogar überproportional verbessern, um 6,8 Prozent (Beschäftigung), 12,3 Prozent (Umsatz), bzw. 24,6 Prozent (Exportvolumen).“

„Das FuE-Personal der sächsischen Wirtschaft zählte 2014 im Vollzeiteinsatz (VZÄ) insgesamt 12.414 Beschäftigte. Mit einem Anteil von 93,5 % gehörten 11.609 FuE-Beschäftigte kontinuierlich FuE betreibenden Unternehmen an. Weitere 805 FuE-Beschäftigte waren in Unternehmen mit zeitweiligen FuE-Aktivitäten tätig, die damit einen Anteil von 6,5 % am FuE-Personal der Wirtschaft hatten.“

„Die Regionalverteilung des FuE-Personals veränderte sich gegenüber 2012 kaum. Im Jahr 2014 waren 33,4 % der FuE-Beschäftigten kontinuierlich FuE betreibender Unternehmen in der Region Chemnitz tätig, 54,9 % in der Region Dresden und 11,8 % in der Region Leipzig.“ (Seite 10).

Der Wirtschaftssektor Sachsens wendete im Jahr 2014 fast 1,4 Mrd. Euro für FuE auf. Mit einem Anteil von 96,4 % haben kontinuierlich FuE betreibende Unternehmen die Forschungsaufwendungen fast allein getragen. Sie verausgabten mit insgesamt 1.339 Mio. Euro 17,9 % (203 Mio. Euro) mehr für FuE, als noch 2012 (1.136 Mio. Euro).

„Mit 579 Mio. Euro verausgabten KMU 43,3 % der FuE-Gesamtaufwendungen im Jahr 2014. Ihr Anteil ging gegenüber 2012 (44,9 %) leicht zurück, da die Steigerungsraten des FuE-Aufwands der KMU in beiden Jahren (6,9 % bzw. 6,4 %) geringer waren, als die der großen Unternehmen.

Mit 63,6 % wurde der überwiegende Teil des FuE-Aufwands kontinuierlich FuE betreibender Unternehmen (852 Mio. Euro) wie bisher in der Region Dresden eingesetzt. Die Region Chemnitz hatte mit 326 Mio. Euro einen Anteil von 24,4 % und Leipzig mit 161 Mio. Euro einen Anteil von 12,0 %.“ (Seite 12)

Der Umsatz kontinuierlich FuE betreibender Unternehmen verteilte sich 2014 auf die Regionen Chemnitz mit 5,4 Mrd. Euro (30,3 %), Dresden mit 9,9 Mrd. Euro (55,8 %) und Leipzig mit 2,5 Mrd. Euro (13,9 %). Die Region Leipzig hat – verglichen mit der Verteilung der FuE-Potenziale – einen leicht stärkeren Anteil am Umsatz der FuE betreibenden Unternehmen.

Die Euronorm-Studie „Datenreport und Kurzanalyse der Forschungs- und Entwicklungspotenziale im Wirtschaftssektor des Freistaates Sachsen 2012 bis 2014“ findet sich hier zum Download.

Die Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) finden sie hier.