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Wollen Wöller und von Schorlemer den Billig-Lehrer? Schwarzgelbe Rolle Rückwärts in der Lehrerbildung

 

Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft, und Dr. Eva-Maria Stange, stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklären: Mit den heute von der Landesregierung verkündeten Eckpunkten einer geänderten Lehrerbildung wird eine schwarzgelbe Rückwärtsrolle eingeleitet: Die erst 2006 unter dem Eindruck der schlechten PISA-Ergebnisse eingeleitete Reform der Lehrerbildung wird mitten in der Umsetzung gestoppt. Noch bevor der erste neu ausgebildete Jahrgang die Hochschulen verlassen hat, wird die Reform abgewickelt – ohne Evaluierung und ohne Einbeziehung der Zentren für Lehrerbildung an den Universitäten.

„Bereits mit der Schließung der Grund- und Mittelschullehrerausbildung in Dresden hat Schwarzgelb zu einer Chaotisierung der Ausbildung und Abwanderung der Studierenden in andere Bundesländer beigetragen. Statt ausreichend Kapazitäten für die Ausbildung an den Hochschulen und Schulen zur Verfügung zu stellen, wird jetzt handstreichartig die Lehrerbildung verkürzt und zum alten Staatsexamen zurückgekehrt“, so Holger Mann.

Dr. Eva-Maria Stange weiter: „Am heftigsten trifft es zukünftige Grundschullehrerinnen und -lehrer. Wer in Sachsen Lehramt studiert, wird nach dem Willen der CDU wieder als Lehrer zweiter Klasse eingestuft. Gymnasiallehrer sind offenbar mehr Wert, denn sie sollen auch künftig fünf Jahre studieren, werden dann besser bezahlt und haben weniger Unterrichtsstunden. Grundschullehrer, meist Frauen, bekommen nicht einmal einen vollwertigen Masterabschluss mit nur vier Jahren Studienzeit und einem auf ein Jahr halbierten Referendariat. Damit ist die CDU wieder im Vor-PISA-Stadium angekommen: kleine Kinder – kleine Ausbildung – kleine Gehälter – Frauenberuf. Obwohl alle nationalen und internationalen Bildungsexperten die ersten Bildungsjahre als die wichtigsten für die Bildungslaufbahn eines Menschen bewerten, fällt die CDU in Sachsen in Denkweisen des vorigen Jahrhunderts zurück.“

Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag fordert von der Staatsregierung, endlich ein zeitgemäßes Lehrerbildungsgesetz für Sachsen auf den Weg zu bringen. Die Lehrerbildung ist ein öffentliches Thema. Es ist eine Angelegenheit des Parlaments und kein Kabinettsstückchen.