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Regierungsfraktionen stellen ungedeckten Scheck aus

Bildungs-Päckchen ohne Adressaten geschnürt!

„Das sogenannte „Bildungspaket“ entpuppt sich zunehmend als ein mit heißer Nadel gestricktes Bildungs-Päckchen. Schon allein bei der Personalplanung sind die vorgesehenen Ausbildungszahlen nicht mit den Ressourcen an den Hochschulen untersetzt. Selbst die Einstellungsgarantien bleiben, mangels ausgebildeten Nachwuchses, zunächst Theorie. Die vollmundig verkündete Erhöhung der Immatrikulationszahlen von derzeit ca. 1.000 auf geplante 1.700 Studierenden im Lehramt ist bislang bei keiner der drei Universitätsleitungen mit einer Zusage über mehr Ressourcen verbunden. Stattdessen sollen die Hochschulen allein bis zum Jahr 2015 insgesamt 300 Stellen abbauen, davon mehr als 200 in Chemnitz, Dresden und Leipzig.

Das „I-Tüpfelchen“ auf dieser Verkündungsoffensive ist, dass selbst das Rektorat der TU Chemnitz von der Wiedereinrichtung der Grundschullehramtsausbildung kalt erwischt wurde. In Chemnitz wollte das niemand, weil dies im Vergleich zu den Alternativen teuer und langwierig ist. Die Regierungskoalition und Staatsregierung scheinen die „Hochschulautonomie“ als von den Hochschulen „befreites“ autonomes Handeln auszulegen. Wer so agiert, sollte von mehr Freiheiten für die Hochschulen qua Gesetzesnovelle schweigen.

Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag begrüßt, dass die Staatsregierung nach zwei  Jahren Oppositionskritik und einem halben Jahr Koalitionsausschuss wenigstens einige der von uns im Mai vorgestellten 11-Punkte zur Sicherung des Lehrermangels anerkennt. Diese müssen aber mit verlässlichen Vereinbarungen, statt nur mit Luftbuchungen untersetzt werden!“

Der Pressemitteilung sind zwei aktuell eingereichte Kleine Anfragen zur Lehrerausbildung in Sachsen und Wiedereinrichtung der Grundschullehramtsausbildung in Chemnitz angefügt. Das im Mai veröffentlichte Konzept der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag zur Bekämpfung des Lehrermangels finden Sie unter: http://spd-fraktion-sachsen.de/sites/default/files/downloads/2011-05-24%20Positionspapier%20Lehrermangel.pdf