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Mann: „Echte Reform des BAföG von Nöten.“ Soziale Öffnung der Hochschulen weiter vorantreiben.

Holger Mann, hochschul- und wissenschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zur 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes:

„Laut der heute vorgestellten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes muss ein Fünftel aller Studierenden mit weniger als 600 Euro im Monat auskommen. Das ist weniger als der BAföG-Höchstsatz (648 Euro) oder der unterhaltsrechtliche Richtwert (640 Euro). Dieser Zustand ist nicht akzeptabel!

Die jüngsten Pläne von Bundesbildungsministerin Schavan zur Schaffung eines Nationalen Stipendiensystems werden diese Situation nicht verbessern. Stattdessen brauchen wir eine echte Reform des BAföG durch Anhebung der Freibeträge, der Altersgrenze und der Förderhöchstsätze. Das wäre ein wirksamer Schritt für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland.

Die Sozialerhebung zeigt auch, dass das Engagement der Eltern bei der Studienfinanzierung sinkt, jedoch der Anteil aus eigenem Verdienst der Studierenden zunimmt. Zusätzlich verschärft wird die soziale Auslese durch die Einführung von Studiengebühren in einigen Bundesländern. Damit Sachsen als Studienstandort weiterhin attraktiv bleibt, muss auch in Zukunft die gesetzliche Studiengebührenfreiheit im Freistaat garantiert werden!

Problematisch halten wir auch die Befunde zur Internationalisierung: Die Auslandsmobilität fällt unter den Bachelorstudierenden im Vergleich zu den herkömmlichen Studiengängen rapide ab. Somit wird ein wichtiges Bologna-Ziel verfehlt. Hier ist Staatsministerin von Schorlemer gefordert, für Mobilitätsfenster in den Studiengängen zu sorgen. Dazu gehören aber auch bessere und unkomplizierte Regelungen, die im Ausland erworbenen Kompetenzen bei uns anerkennen zu lassen.

 

Das Fazit der Sozialerhebung: Wir müssen die soziale Öffnung auch der sächsischen Hochschulen weiter vorantreiben! Bundesministerin Schavan und die sächsische Wissenschaftsministerin von Schorlemmer fordere ich auf, soziale Barrieren einzureißen, anstatt neue Hürden aufzubauen.“