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Gentechnik: Wo steht Sachsens Staatsregierung?

Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, sprach heute in der Aktuellen Debatte „Gentechnikfreie Region Sachsen – Minister Kupfer soll Farbe bekennen“. Kernbotschaften seiner Rede waren:

 

„Die SPD spricht sich im Bund und in Sachsen klar gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen aus. Wo jedoch Sachsens Staatsregierung in dieser Frage steht, ist unklar.

Fast 80 Prozent der Deutschen lehnen Gen-Food ab. Wir müssen verhindern, dass dem Verbraucher klammheimlich gentechnisch veränderte Lebensmittel in den Warenkorb gelegt werden. Zudem ist der ökonomische Nutzen fragwürdig. So urteilt die University of Canterbury: „…dass die Kombination von herkömmlichen Saatgut und guter Feldpflege, wie sie in Westeuropa praktiziert wird, die Erträge schneller wachsen lässt, als die in den USA praktizierte Gentechnik-Anbaumethode.“

Die Risiken des Anbaus von gentechnisch veränderten Pflanzen erscheinen kaum beherrschbar: Er bedroht die Biodiversität, deren weitere Abnahme riesige volkswirtschaftliche Kosten zur Folge hätte. So enthält beispielsweise die aktuell debattierte Gen-Mais-Sorte 1508 ein Pflanzengift (DuPont Pioneer), das insbesondere eine Gefahr für Bienen darstellt.

Und was macht die schwarzgelbe Koalition in Sachsen? Sie laviert herum. Nicht anders auf Bundesebene: Hier spielte die Bundeskanzlerin zuletzt bei der Abstimmung um ein Verbot der Gen-Mais-Sorte TC 1507 eine unrühmliche Rolle. Und das, obwohl die Mehrzahl der Bundesländer den Anbau gentechnisch veränderter Organismen ablehnt: Neben NRW sind das CDU-SPD-regierte Thüringen, das CDU-Grün regierte Hessen und das CSU-regierte Bayern bereits dem Netzwerk gentechnikfreier Regionen beigetreten. Das Saarland und Rheinland-Pfalz sind auf dem Weg. Aber Sachsen bewegt sich nicht.

Ich frage: Wo stehen Sie, Herr Staatsminister? Wo steht die sächsische Union wirklich? Was ist Ihnen Verbraucherschutz, Nachhaltigkeit und Schutz der Biodiversität wert? Herr Staatsminister, die Debatte ist die Chance sich zu erklären, bevor sie bundesweit allein stehen!“

PRESSEMITTEILUNG der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag,               Dresden, 21. Mai 2014