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Anteil der Deutschlandstipendien bei ernüchternden 0,3 Prozent in Sachsen

Mann: „Die privat kofinanzierte Studienfinanzierung bleibt das BAföG“

Zu den Veröffentlichungen über das Deutschlandstipendium in Sachsen erklärt Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:

„Von den 109.761 Studierenden in Sachsen haben nach anderthalb Jahren gerade einmal 349 oder 0,3 % ein Deutschlandstipendium erhalten. Damit bleibt der Anteil weit hinter der von der Bundesregierung gesetzten Höchstgrenze von 1 % zurück. Das 2010 verkündete Ziel den Anteil der Stipendiaten in Deutschland mit dem Deutschlandstipendium auf 8 % zu steigern, kann schon jetzt alsillusionär bewertet werden.

Umso mehr wird deutlich, die privat kofinanzierte Studienfinanzierung ist und bleibt das BAföG. So erhielten 2010 genau 43.893 Studierende in Sachsen BAföG. Fast 49% der aufgewandten Mittel (73,25 Mio. Euro) kamen dabei aus den Taschen privater Mittelgeber. Konkret aus Händen der Empfänger, die diese Teildarlehen später zurückzahlen.

Auf einen Deutschlandstipendienempfänger kommen in Sachsen also 126 BAföG-Empfänger. Dies zeigt, dass das BAföG gestärkt und weiter entwickelt werden muss, um auf weitere Zielgruppen an den Hochschulen, wie berufsqualifizierte, ältere Empfänger, reagieren zu können.

Das Deutschlandstipendium ist dagegen vor allem eine PR-Nummer der Bundesregierung. Die Einwerbung von genügend privaten Stipendiengebern gelang selbst in den beiden wirtschaftsstarken Ländern Bayern und Baden-Württemberg nicht annähernd.

Hinzu kommt der hohe Verwaltungsaufwand, der durch die Bundes-Pauschale von 7 % des Privatanteils nicht im Ansatz abgedeckt wurde, wie auch die Antwort der Staatsregierung auf eine aktuelle Kleine Anfrage belegt.

Zudem werden vor allem Studierende der Ingenieur- und Naturwissenschaften gefördert, also genau die Fachrichtungen, die schon jetzt besser ausgestattet sind. Dies wird zu einer weiteren Verschiebung der Wettbewerbsbedingungen führen!“

Hintergrund

Hintergrundinformationen zur „Ausbildungsförderung (BAföG) im Freistaat Sachsen“ können unter http://www.statistik.sachsen.de/download/100_Berichte-K/K_IX_1_j10.pdf abgerufen werden.

Die Kleinen Anfragen zur Thematik sind die Drucksachen 5/6306, 5/6307 und 5/9225., welche unter http://edas.landtag.sachsen.de/ abrufbar sind.

Für Rückfragen zum Thema können Sie Stefan Kausch unter 0179-7939262 oder stefan.kausch@holger-mann.de kontaktieren.